Künstliche Intelligenz (KI) in der Kunstschöpfung ist ein faszinierendes und vielschichtiges Thema. Von der reinen Unterstützung bis hin zur dominierenden Kraft im kreativen Prozess – die Dynamik zwischen Mensch und Maschine ist im Wandel. In diesem Artikel erkunde ich die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von KI in der Kunst eröffnen.
In der heutigen Zeit stehen KI-Modelle wie Stable Diffusion, Midjourney und Dall-E im Mittelpunkt des kreativen Schaffensprozesses. Diese Modelle nutzen riesige Datensätze, um kontextbezogene Assoziationen zu generieren, die als Grundlage für die Erstellung von Kunstwerken dienen. Jedoch hängt die Bandbreite der Möglichkeiten von den trainierten Datenmodellen und den verwendeten Parametern ab.
Mehr Kontrolle über die Künstliche Intelligenz
Wir erleben einen Aufschwung von Tools, die dem Künstler mehr Kontrolle über die KI ermöglichen. Ein herausragendes Beispiel ist ComfyUI, eine Benutzeroberfläche, die es ermöglicht Ausgaben der KI nicht nur durch Text-Prompts, sondern z.B. auch durch Bildvorlagen und Videos zu steuern. Durch die sogenannten Image Prompt Adapters (IP-Adapters: https://github.com/tencent-ailab/IP-Adapter) können Künstler den visuellen Stil ihrer Werke gezielt beeinflussen und anpassen. Darüber hinaus ermöglicht das ControlNETs-Plugin (https://github.com/lllyasviel/ControlNet) eine präzise Steuerung der Komposition. Es gibt dem Künstler die Möglichkeit, verschiedene Elemente durch Anordnung, Übelappung, Körperhaltung und Mimik zu definieren.
Wie viel Raum soll der Maschine gegeben werden?
Die Herausforderung besteht darin, den richtigen Mix aus Text-Prompts, Bild-Prompts und ControlNETs zu finden. Sodass die gewünschten kreativen Ergebnisse erzielt werden können. Dabei spielt die Frage nach der Freiheit der KI eine entscheidende Rolle. Wie viel Raum soll der Maschine gegeben werden, um selbständig zu agieren? Und wie stark soll sie vom Künstler gesteuert werden?
Diese Entwicklung führt meiner Meinung nach zu einer neuen Rolle des Künstlers. Die des Creative Directors. Seine Aufgabe ist die Steuerung der KI-Systeme. Ähnlich wie bei einem erfahrenen Team von Mitarbeitern kann der Künstler die Fähigkeiten der KI über eine intuitive Benutzeroberfläche lenken und anpassen. Mit anderen Worten, gewissen Aspekten im Bild bzw. Video mehr oder weniger Gewichtung beisteuern. Vergleichbar mit dem iterativen Designprozess in einem Team, bei dem durch Meetings und darauffolgenden Anpassungen das gewünschte Ergebnis erzielt wird.
Was diese Entwicklung besonders aufregend macht, ist die Tatsache, dass Bilder und Videos entstehen können, die früher einen erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand erfordert hätten. Die Möglichkeit, komplexe Kunstwerke mit relativ geringem Aufwand zu schaffen, eröffnet neue kreative Horizonte und ermöglicht es Künstlern, sich auf neue Weise auszudrücken.
Es ist spannend, sich mit diesen Tools auseinanderzusetzen und über die traditionellen Text-Prompts hinauszugehen. Die Experimente mit den verschiedenen Möglichkeiten, die sich durch die KI in der Kunst eröffnen, eröffnen neue Dimensionen und bieten eine Fülle von kreativen Möglichkeiten für die Zukunft.
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